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Betreuung im Büro
Opferschutz Verkehr bei der Polizei Münster
Mit dem Begriff „Opferschutz" assoziieren viele erst einmal die Hilfe für Opfer von Gewalttaten. Der Opferschutz der Verkehrsunfallprävention kümmert sich jedoch ausschließlich um die Beteiligten eines Verkehrsunfalles - unabhängig vom Status der Personen.

Auf einen Blick:

  • alle Verkehrsunfälle der Kategorien 1-3 werden gesichtet und bewertet
  • Kontaktaufnahme mit allen Unfallbeteiligten, Zeugen und Ersthelfern
  • Besonderes Augenmerk auf Kinder und Senioren
  • Bereitstellung von Informationsmaterial zur Klärung offener Fragen oder zur Vermittlung weiterer Ansprechpartner

Ein Verkehrsunfall ist ein einschneidendes Erlebnis. Es trifft die Betroffenen in der Regel völlig unvorbereitet und ist nicht nur für die unmittelbar  Beteiligten schwer zu verarbeiten. Denn auch bei Ersthelfern, Augenzeugen oder Angehörigen hinterlässt so ein Erlebnis Spuren. Dabei ist es nicht selten, dass Ängste und Probleme entstehen und das Geschehen über einen langen Zeitraum Einfluss auf den Alltag nimmt.  

Jedes Jahr werden in Münster um die 1.000 Unfallbeteiligten und Angehörigen telefonisch kontaktiert und anschließend mit Informationsmaterial versorgt. Viele Unfallopfer sind zum ersten Mal in ihrem Leben in einen Verkehrsunfall verwickelt und zunächst mit der Situation überfordert. Während einige Personen privat gut aufgefangen werden, brauchen andere wiederum professionelle Hilfe und sind dankbar für die Gespräche mit unseren OpferschützerInnen. 

Unabhängig von den laufenden Ermittlungen und rechtlichen Fragen bieten unsere OpferschützerInnen den Beteiligten in individuellen Gesprächen Hilfe und Orientierung an, um die Folgen des Unfalles bestmöglich zu verarbeiten. Dabei werden die betroffenen Personen vor allem über „normale“ Belastungsreaktionen bei schweren Verkehrsunfällen aufgeklärt und es wird gemeinsam ausgelotet, ob noch weiterführende Hilfsangebote von fachlich geeigneten Institutionen und Netzwerken in Frage kommen.
 

Schilderung der Unfallbeteiligten Frau S. eine Woche nach ihrem Verkehrsunfall:

„Unmittelbar nach dem Unfall ging es mir sehr schlecht. Ich hatte zwar zum Glück nur oberflächliche Verletzungen, aber große Probleme meinen Alltag wieder aufzunehmen. Im Krankenhaus schläft man immer schlecht, aber zu Hause wurde es im eigenen Bett auch nicht besser. Ich bin jede Nacht mit Herzrasen wach geworden und konnte nicht wieder einschlafen. An geregelte Arbeitszeiten war überhaupt nicht zu denken. Die Unfallstelle liegt auf dem direkten Weg zum Einkaufsladen. Ich habe große Umwege in Kauf genommen, um dort nicht lang zu müssen. Und an Fahrradfahren war überhaupt nicht zu denken. Ich dachte, ich werde verrückt. 

Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, all das ist eine total normale Reaktion auf den Unfall. Und alleine dieses Wissen hat mich beruhigt. Die Hinweise von Seiten des Opferschutzes der Polizei haben mir wirklich geholfen. Ich habe sehr darauf geachtet, das zu stärken, was mir gut tut. Und ich wusste, wenn es nicht besser wird, wo und wie ich mir Hilfe holen konnte.“

 

 

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