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Raser wegen Mordes verurteilt
Im zweiten Rechtsgang hat das Landgericht Berlin die beiden Angeklagten erneut wegen Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und mit vorsätzlicher Gefährdung des Straßenverkehrs zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt.
Arndt Rother

Ferner hat es den Angeklagten die Fahrerlaubnis entzogen und Sperrfristen für deren Wiedererteilung auf fünf Jahre festgesetzt.

Nach den neuen Feststellungen des Landgerichts führten die beiden Angeklagten am 1. Februar 2016 gegen 0.30 Uhr in Berlin entlang des Kurfürstendamms und der Tauentzienstraße ein spontanes Autorennen durch. Sie fuhren nach einer Fahrtstrecke von über eineinhalb Kilometern nahezu gleichzeitig bei Rotlicht in den Bereich der Kreuzung Tauentzienstraße/Nürnberger Straße ein. Im Kreuzungsbereich kollidierte der auf der rechten Fahrbahn mit einer Geschwindigkeit von 160 bis 170 km/h fahrende Angeklagte mit einem Kraftfahrzeugführer, der bei grünem Ampellicht von rechts aus der Nürnberger Straße kommend in die Kreuzung eingefahren war; dieser erlag noch am Unfallort seinen schweren Verletzungen. Durch die Wucht der Kollision wurde das Fahrzeug dieses Angeklagten zudem nach links abgelenkt und prallte auf das neben ihm fahrende Fahrzeug des Mitangeklagten, woraufhin das Fahrzeug des Mitangeklagten gegen ein Hochbeet stieß und anschließend durch die Luft katapultiert wurde. Hierdurch wurde die Beifahrerin im Fahrzeug des Mitangeklagten verletzt.

Das Landgericht hat für den Angeklagten, der den Unfall unmittelbar verursacht hat, ein vorsätzliches Tötungsdelikt angenommen und das Vorliegen von drei Mordmerkmalen (Heimtücke, niedrige Beweggründe und ein gemeingefährliches Mittel) bejaht. Den Mitangeklagten hat es wegen mittäterschaftlich begangenen Mordes verurteilt, wobei es auch für ihn von einem bedingten Tötungsvorsatz und vom Vorliegen von drei Mordmerkmalen ausgegangen ist.

Quelle: Pressemitteilung BGH, Url. vom 11.11.2020: https://www.bundesgerichtshof.de/SharedDocs/Termine/DE/Termine/4StR482-19.html

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