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Sicherheit geht uns alle an
"Sicherheit geht uns alle an"
- oder wie man mit Zivilcourage und Professionalität einen Täter
festnimmt

Unsere Polizeipräsidentin hat am vergangenen Donnerstagmorgen (30.6., 9 Uhr) eine Zeugin mit ihrer Familie sowie eine Kollegin und Kollegen des Streifendienstes und der Kriminalpolizei eingeladen.

Was war passiert? Was verbindet die Beteiligten?

Am Morgen des 12. Mai 2022 attackiert ein Tatverdächtiger auf offener Straße seine Ex-Frau mit einer Eisenstange. Der Täter flüchtet vom Tatort „Am Burloh“. Mehrere Zeugen bewegen ihn durch beharrliches Hupen dazu, von seinem Opfer abzulassen. Eine Zeugin, Frau H., nimmt kurzentschlossen mit ihrem Auto die Verfolgung auf. Sie wählt den Notruf und bleibt circa 20 Minuten hinter dem Täter. Einsatzkräfte eilen im Streifenwagen hinterher. In Laer kann schließlich die Festnahme erfolgen. Frau H. gibt noch einen entscheidenden Hinweis: der Täter hatte unterwegs unvermittelt angehalten, hatte im Fußraum gekramt. Ermittler finden später an dieser Stelle die Tatwaffe und Handschuhe.

Eindrucksvoll schildert Frau H. die Situation: „Ich war sehr aufgeregt, aber ich wollte den Täter einfach nicht entkommen lassen. Und da bin ich ihm halt hinterhergefahren. Ich war froh, dass ich über Telefon mit der Polizei verbunden war. Die Kollegin hat mich so professionell begleitet und beraten. Die Festnahme hat mich dann beeindruckt, das sieht man ja nicht so oft. Der Kollege am Einsatzort hat mich so gut beruhigt, denn da habe ich das alles erst realisiert.“ Frau H. hat ihren Dank an die Polizistinnen und Polizisten aus dem Einsatz in einem Brief an die Polizeipräsidentin ausgedrückt. Diesen Dank und ein großes Lob gab Alexandra Dorndorf an die Beteiligten weiter.

Polizeipräsidentin Dorndorf war es wichtig, mit diesem Termin einen Kreis zu schließen: „Den Kolleginnen und Kollegen gebührt Dank für ihre professionelle Arbeit in diesem Einsatz. Der Dank gilt aber auch Ihnen, Frau H.. Sie haben als Zeugin vorbildlich reagiert. Sie waren aufmerksam. Sie haben nicht weggeguckt. Sie sind nicht Ihrer Wege gegangen. Sie haben mit Ihrer Zivilcourage einen entscheidenden Beitrag geleistet, damit wir den Täter festnehmen und überführen konnten. Sicherheit funktioniert nur, wenn jeder in unserer Gesellschaft seinen Beitrag leistet. Sicherheit geht uns alle an. Sie haben in einer sehr herausfordernden Situation Verantwortung übernommen. Das ist nicht selbstverständlich, aber sollte selbstverständlicher werden. Ihr couragiertes Verhalten hat ein großes Lob verdient.“ Niko Kempka schilderte den Einsatz aus seiner Sicht. Er war am Einsatztag Dienstgruppenleiter und selbst mit vor Ort bei der Festnahme und war von Frau H. sofort beeindruckt. Yvonne Schrepfer von der Leitstelle hatte den Notruf entgegengenommen und während der kompletten Verfolgung mit Frau H. gesprochen. Beamte der Dienstgruppe nahmen den Täter fest, zeitgleich kümmerte sich ein Beamter um die Zeugin. Nach dem Ersten Angriff des Wachdienstes übernahm die Mordkommission unter Leitung von Frank Schneemann die Ermittlungen. Ein Ermittlungsteam vernahm Frau H. als wichtige Zeugin.

Frank Schneemann ist sich sicher: „Wären Sie und andere Zeugen nicht so bestimmt gegenüber dem Täter aufgetreten, hätte das Opfer noch deutlich schlimmere Verletzungen erlitten.“

 Als Dankeschön für ihre Zivilcourage überreichte Frau Dorndorf ihr einen Blumenstrauß. Frau H. und ihr Mann hatten ihre beiden Kinder (3 und 5 Jahre alt) mitgebracht. Zum Abschluss durften sie sich einen Streifenwagen anschauen und bekamen sogar einen eigenen Teddy geschenkt.

 


 

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