Ein Fernsehteam hatte das Thema aufgegriffen, da die Stadt Mönchengladbach die Hausmeister des Berufskollegs am Platz der Republik mit stichsicheren Westen ausgestattet hatte. Eine Maßnahme, mit der die Stadt als Arbeitgeber dem Sicherheitsbedürfnis ihrer Mitarbeitenden nachkam, wie OB Heinrichs erklärte. Angriffe gegen Angestellte der Schule gab es bislang keine. Die Schutzkleidung trägt vielmehr dem Mitarbeiterschutz Rechnung, wenn Unbefugte im Schulgebäude angetroffen werden, die Polizei aber noch nicht eingetroffen ist. Zu der persönlichen Ausrüstung gehören schon länger schnittfeste Langarmshirts und Handschuhe. Die schnittfesten Westen kamen im Januar 2024 dazu.
Wöchentliche Schwerpunkteinsätze und verstärkte tägliche Präsenz
Die Polizei steht ihrerseits im Austausch mit dem Berufskolleg, hat die Präsenz am Platz der Republik verstärkt und die Situation im Blick, was PDin Rebekka Hayek, Leiterin der Polizeiinspektion, anhand des zeitgleich laufenden Schwerpunkteinsatzes deutlich machte: Einmal mehr beteiligten sich zahlreiche Einsatzkräfte direktionsübergreifend an dem wöchentlich durchgeführten Einsatz, der neben einer Erhöhung des Kontrolldrucks auch Präventionsangebote und Aufklärungsarbeit umfasste. So hatten beispielsweise KHKin Sabine Pesch und KHK Stefan Groß von der Kriminalprävention die mobile Wache am Platz der Republik aufgestellt und informierten über die landesweite Kampagne #BesserOhneMesser.
Behördenübergreifende Zusammenarbeit und gemeinsamer Lösungsansatz
Der Einsatz war jedoch nicht nur direktions- sondern behördenübergreifend: Ebenso wie die Stadt ist auch die Bundespolizei als Partner in das BAB-Konzept eingebunden und führte gemeinsam mit den Einsatzkräften des PP Mönchengladbach im Rahmen abgestimmter Maßnahmen Kontrollen nach gefährlichen Gegenständen bei Personen im Bereich der Bahnsteige durch.
Das Problem marginalisierter Gruppen in Bahnhofsnähe ist eines, mit dem sich nahezu jede größere Stadt konfrontiert sieht, worin sich OB Heinrichs und PDin Hayek einig sind. Daher sei es wichtig, sich der Problemstellung „aus verschiedenen Richtungen zu nähern“, wie sie betonte. Die Situation müsse selbstverständlich polizeilich begleitet werden, dabei aber die Szene erreichen, nicht verdrängen. Neben den städtebaulichen Maßnahmen in jüngster Vergangenheit arbeitet die Stadt daher mit nachhaltigen Angeboten wie Streetworkern und wöchentlichen Essensausgaben.
Im Rahmen des Pressetermins ergab sich für die beiden auch Gelegenheit, sich mit zwei Angehörigen der Schülervertretung zu unterhalten.
Polizeiliche Kriminalstatistik: Zahlen rückläufig - Weniger Straftaten rund um den Hauptbahnhof
Seit Intensivierung der Schwerpunkteinsätze und der verstärkten Präsenz der Streifenteams während des täglichen Dienstes ist die Anzahl der Straftaten im Bezirk Ost – der den Hbf einschließt – gesunken. Dies betrifft die Straßenkriminalität, die Anzahl an Ladendiebstählen und die Straftaten mit dem Tatmittel Messer, wobei es sich größtenteils um Bedrohungen handelt. Auch die Rauschgiftdelikte sind – flankiert durch die Arbeit der Ermittlungsgruppe (EG) EuPa – rückläufig. Dies ging aus der Auswertung der Zahlen aus Herbst und Winter 2024 hervor. Auch der erste Ausblick in die Eingangsstatistik von 2025 bestätigt den rückläufigen Trend bei einzelnen Delikten der Gewalt- und Straßenkriminalität am Platz der Republik.
Den gesamtbehördlichen Jahresrückblick über die Polizeiliche Kriminalstatistik stellte Kriminaldirektor Guido Henn am nächsten Tag (13.03.) der Presse vor. Das BAB-Konzept wurde auch bei diesem Termin thematisiert, erläutert durch Kriminaloberrat Boris Vieten, den Leiter der Kriminalinspektion 1.
Die Ordnungspartner werden auch weiterhin eng zusammenarbeiten und das Konzept bei den monatlichen BAB-Konferenzen fortlaufend prüfen, damit diese positive Entwicklung anhält.