20 Jahre Einsatz gegen häusliche Gewalt
Seit zwei Jahrzehnten arbeitet die Polizei Aachen mit verschiedenen Interventionsstellen in der StädteRegion Aachen eng zusammen, um Betroffene häuslicher Gewalt besser zu schützen. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Kooperation trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Institutionen, um Bilanz zu ziehen: Doreen Hirtz und Jochen Hoffmann (Opferschutz Polizei Aachen), Natalie Djurkovic (Frauen helfen Frauen), Rita Fuhrmann (Interventionsstelle der Diakonie), Justus Gäntgen (Leiter Kriminalinspektion 4) sowie Gesundheitsdezernent Michael Ziemons.
Die enge Zusammenarbeit mit den Fachstellen ist ein zentraler Baustein der Polizeiarbeit im Bereich häuslicher Gewalt. Seit 2005 besteht eine Kooperationsstelle, die die Abstimmung zwischen Polizei und Beratungseinrichtungen strukturiert. Ziel ist es, Betroffene frühzeitig auf Hilfsangebote aufmerksam zu machen und weiterführende Unterstützung zu ermöglichen. Mit Einwilligung der Betroffenen werden ihre Kontaktdaten an die zuständigen Beratungsstellen übermittelt.
Trotz rechtlicher Fortschritte – darunter das Gewaltschutzgesetz von 2002 oder die Möglichkeit eines Wohnungsverweises – bleibt die Dunkelziffer bei häuslicher Gewalt hoch. Besonders in den Jahren der Corona-Pandemie wurden weniger Fälle angezeigt, obwohl von einer tatsächlichen Zunahme auszugehen ist.
Es ist entscheidend, niedrigschwellige Zugänge zu Hilfeangeboten zu schaffen, über Rechte aufzuklären und präventiv tätig zu sein. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen: Zusammenarbeit wirkt – aber es bleibt weiterhin Handlungsbedarf, auch in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit Gewalt in Partnerschaften und Familien.