Werbeanzeigen mit missbräuchlich verwendeten Namen von Prominenten, wie Markus Lanz, Sandra Maischberger oder Günther Jauch führen zahlreiche Geschädigte immer wieder auf vermeintlich lukrative Anlageplattformen im Internet. Versprochen wird eine hohe Rendite, tatsächlich sind die Seiten jedoch betrügerisch und als Fake-Anlageplattformen ins Internet gestellt worden.
Auf diese Art und Weise hat ein 80-jähriger Münsteraner binnen drei Wochen rund 90.000 Euro verloren. Der Senior hinterlegte auf einer Plattform seine Kontaktdaten und erhielt prompt einen Anruf einer angeblichen persönlichen „Brokerin“. Durch diese Frau wurde der Geschädigte dazu animiert, eine erste Investition auf der betrügerisch handelnden Plattform zu tätigen. Der Geschädigte willigte ein und überwies 240 Euro auf ein maltesisches Bankkonto.
Im weiteren Verlauf wurden dem Geschädigten eine positive Wertentwicklung seiner getätigten Geldanlage und eine hohe Rendite vorgespielt. Zudem animierte ihn die angebliche „Brokerin“ zu weiteren Zahlungen auf der Plattform. Diese Zahlungsvorgänge begleitete sie durch den Einsatz einer Fernwartungssoftware (Fremdzugriff) auf dem Computer des Geschädigten, mit dem Ziel, Zahlungsvorgänge zu unterstützen und Hinweise auf die Bonität des Opfers zu erlangen. Im Laufe der Zeit suggerierte diese Plattform ihm dann ein sechsstelliges Vermögen.
Als der Geschädigte eine Auszahlung seines vermeintlichen Vermögens beantragte, bekam er einen Anruf von zwei weiteren Personen. Diese forderten von ihm aufgrund von angeblichen Gebühren und Steuern weitere Gelder. Erst nach einer erfolgten Zahlung durch den Geschädigten, könne die beantragte Summe ausgezahlt werden, so die Betrüger.
Nach dieser erneuten Zahlungsaufforderung wurde der 80-Jährige misstrauisch und zahlte nicht. Auch weitere Aufforderungen für den Erwerb einer „Broker-Lizenz“ für 24.000 Euro ignorierte der aus dem Münsterland kommende Mann. Er erstattete Strafanzeige.
Die Polizei warnt ausdrücklich vor diesen Fake-Anlageplattformen, den sogenannten Trading-Plattformen.
Tipps der Polizei
- Lassen Sie sich nicht von hohen Gewinnversprechen blenden. Die Aussicht auf einen hohen Gewinn wird häufig nur vorgespielt. Bei diesen Plattformen erfolgt keine Anlage der Gelder.
- Gewähren Sie niemandem mittels Fernwartungssoftware Zugriff auf Ihren Computer.
- Geben Sie keine sensiblen Daten preis und übermitteln Sie keine Kopien von Ausweisdokumenten.
- Tätigen Sie keine Überweisungen an ausländische Konten – diese sind oftmals Hinweis auf einen Betrug!
- Sollten Sie eine Trading-Plattform nutzen wollen, informieren Sie sich vor einer Anmeldung über deren Seriosität. Dies kann kostenfrei auf der Internetseite der Verbraucherzentrale, des Landeskriminalitätsamtes oder der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht erfolgen.
- Verbraucherzentralen oder Ihre Hausbank helfen bei einer Einschätzung.
Verfasserin: Angela Lüttmann
Weitere Informationen finden Sie hier:
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